Geschichte

1500

Seit dem Mittelalter wurde auf den Feldern rings um Schlotheim Flachs angebaut. Dieser  wurde rege gehandelt und da Schlotheim an einer Handelsstraße lag, entwickelte sich ein Marktflecken („Flachsmarkt“).

Cafe am Flachsmarkt 9
1624

Flachs ist einer der Rohstoffe für Leinen und Seilerwaren, sodass sich in der Folge die Leineweberei und das Seilerhandwerk entwickelten. 1624 wurde der erste Seilermeister in Schlotheim, mit Namen Peter, erwähnt.

Versammlung Seiler
1837

1837 wurde die erste Seilerwarenfabrik Wilhelm Hoffmann & Co. in Schlotheim, wohl gemeinsam mit dem Kaufmann Goswin Krakrügge aus Erfurt, gegründet. Erste Produkte waren Netze, Ackerleinen und Gurte. (Quelle: Erik Eisfeld, „Einst der 1. Schlotheimer Fabrikschornstein – Ein Bericht über die älteste Schlotheimer Seilerfabrik“, Schlotheimer Kurier Nr. 51/06, S. 21)

Taudrehen auf Feld- und Wanderwegen

Taudrehen auf Feld- und Wanderwegen
1838 - 1863

Mit dem Besuch verschiedener Messen ab dem Jahr 1840 und der Anbindung an das Straßennetz kam es zum industriellen Aufschwung; weitere Fabriken entstanden, wie z. B.:

Seilermeisterbetrieb Gebrüder Martini, später Förster und Veith - 1838

Erlau Netz-, Seilerwaren- und Sportartikelfabrik (Ernst Laube) – 1850

Seilermeisterbetrieb Albert Müller, später Müller und Wimmer - 1860

Seilermeisterbetrieb Friedrich-August Müller - 1863

Im Gebäude des früheren Betriebs Friedrich-August Müller befindet sich heute ein Alten- und Pflegeheim.

Betrieb Friedrich-August Müller Alten- und Pflegeheim Schlotheim
1884

Einführung der Dampfkraft durch die Firma Wilhelm Hoffmann & Co. (Quelle:  Erik Eisfeld, „Einst der 1. Schlotheimer Fabrikschornstein – Ein Bericht über die älteste Schlotheimer Seilerfabrik“, Schlotheimer Kurier Nr. 51/06, S. 21).

Wilhelm Hoffmann & Co Werbung
1945 - 1952

Die Seilermeisterbetriebe Friedrich-August Müller und Gebrüder Martini (Förster & Veith) wurden entsprechend der Befehle der Sowjetischen Militäradministration und aufgrund nationalsozialistischer Verstrickungen sofort enteignet und zusammengelegt. Es entstand die landeseigene Schlotheimer Seilerwarenfabrik. Da dem Inhaber der Firma Müller & Wimmer keine Nähe zum nationalsozialistischen System nachzuweisen war, blieb die Firma zunächst zu 60 % in seinem Besitz. Im Jahre 1952 kam es wegen nicht ausgewiesener Bestände von Hanfbindfäden zur endgültigen Enteignung. Der Betrieb wurde danach mit etwa 150 Mitarbeitern in den am 01.01.1949 gegründeten, sehr viel kleineren,  VEB Schlotheimer Netz- und Seilerwarenfabrik eingegliedert.

1953

Nach der Zusammenlegung der – nunmehr – 3 Betriebe wurde der VEB Schlotheimer Netz- und Seilerwarenfabrik am 01.01.1953 ins Handelsregister der DDR (Register der volkseigenen Wirtschaft) eingetragen. Er gehörte zur VVB Bastfaser Leipzig. (In die Vereinigung Volkseigener Betriebe, sog. wirtschaftsleitende Organe, wurden alle volkseigenen Betriebe branchenspezifisch eingeordnet.)

VEB Logo
1955

Sportartikel – Netze – Taue = Sponeta

Das Warenzeichen entsteht.

Sponeta Logo 1957
1955

Auf der Leipziger Messe trat die Firma mit dem Hinweis auf ihre Produktpallette auf: SportartikelNetzeTaue. Ein Leipziger Werbefachmann, der auch für die Gestaltung der Kataloge zuständig war, kam dadurch auf das Firmenkürzel.

Sponeta Logo 1957-2
1955

Der Ausbau der Sportartikelproduktion wurde forciert, vorrangig die Bereiche Tischtennis-Spiele und Tischtennis-Schläger, aber auch Sportnetze aller Art.

Sponeta Tischtennis Set
1957 - 1959

Ende der 1950er Jahr startete die Produktion von plasteummantelten Wäscheleinen. Die Schlotheimer Fabrik war Alleinhersteller dieser Produkte und exportierte sie vor allem nach Westeuropa.

Sponeta Wäscheleinen
1961

Der VEB „Schlotheimer Netz- und Seilerwarenfabrik“ wird aus der VVB Bastfaser Leipzig herausgelöst und zum bezirksgeleiteten Betrieb, dem Wirtschaftrat des Bezirkes Erfurt direkt zugeordnet.

Litzenmaschine zur Herstellung von Schnüren

Litzenmaschine zur Herstellung von Schnüren
1968

Die ersten Wettkampfnetze für Tischtennis werden hergestellt. Allerdings erschien die erste Netzgarnitur aus Schlotheim nicht unter dem Warenzeichen Sponeta. Die Firma Erlau entwickelte zuerst eine Wettkampfgarnitur und ließ diese patentieren, so dass Sponeta unter Umgehung des Patents nur zu einer weniger guten Variante fand, wie Sponetas damalige Absatzchefin auch Jahrzehnte später vollumfänglich anerkannte.

Sponeta Netzgarnitur 1968
1969

Das Warenzeichen „Sponeta“ wird Teil des Firmennamens:

VEB Schlotheimer Netz- und Seilerwarenfabrik „Sponeta“

Sponeta Logo 1971
1971

Ab 1971 vervollständigte man das Sortiment – auf Anregung eines französischen Kunden hin – mit Tischtennistischen.

Grundlage dafür war die Errichtung neuer Produktionsstätten. So wurde das heute noch als Firmensitz bekannte Gelände erweitert bzw. ausgebaut.

Die Entwicklung der TT-Tische erfolgte in mehreren Schritten:

Der erste TT-Tisch bestand aus zwei einzelnen Tischhälften, die zusammengestellt und mit der Netzgarnitur fixiert wurden. Im zweiten Entwicklungsschritt war der TT-Tisch zusammenklappbar. Dadurch wurden das Verpacken und der Versand ermöglicht. Im dritten Schritt schließlich wurde der TT-Tisch fahrbar. Sponeta verfügte nun über eine der modernsten TT-Tischproduktionen weltweit und startete als erfolgreicher „Devisenbringer“ mit dem Verkauf im NSW (Nichtsozialistischen Wirtschaftsraum).

Schließlich wurde mit wetterfesten Materialien experimentiert und so wurden die ersten TT-Tische aus glasfaserverstärktem Polyesterharz hergestellt. Hierbei wurden Gewebe im Gieß- und Handlegeverfahren mit Polyesterharz überzogen. Dieses Verfahren wurde in der Firma bereits bei der Herstellung von Wassertransportbehältern für den militärischen Bedarf genutzt. Wegen der gesundheitsgefährdenden Auswirkungen dieses Verfahrens wurde die Methode aber später nicht weiter verfolgt und es kam zum Einsatz der heute noch verwendeten Melaminharzplatten.

Sponeta Tischtennis Produktion 1977
1972

Im Jahr 1972 wurden auch Turniertische in das Produktsortiment aufgenommen.

1972 gründete sich der GERMINA-Verband (Warenzeichenverband der Sportartikelindustrie der DDR), dem auch Sponeta als Sportartikelhersteller beitrat. Die Firma war damit auf allen großen internationalen Messen vertreten.

Ebenfalls im Jahr 1972 wurde der Betrieb Erlau Netz-, Seilerwaren- und Sportartikelfabrik (Ernst Laube) - bis zu diesem Zeitpunkt nur teilverstaatlicht - enteignet und mit seiner Seiler- und Sportwarenproduktion dem VEB Schlotheimer Netz- und Seilerwarenfabrik „Sponeta“ angegliedert.

Das Produktsortiment beinhaltete nunmehr neben den oben bereits genannten Waren auch Fußbodenbeläge und Tarnnetze. (Diese wurden in großen Mengen für den sozialistischen Wirtschaftsraum, insbesondere die Sowjetunion hergestellt.)

Germina Produkte 1972
1977

Das Warenzeichen „Sponeta“ wird alleiniger Firmenname: VEB Sponeta.

Sponeta Schläger Produktion 1977
1981

Der VEB Sponeta wird zum VEB Kombinat Sponeta umgewandelt, dem 14 branchenähnliche Betriebe angeschlossen werden. Das Kombinat verfügte danach unter anderem über Standorte in Erfurt, Arnstadt, Apolda, Mühlhausen, Leinefelde, Nordhausen und Sondershausen. In Schlotheim kam es nun auch zum Anschluss des VEB Gurteweberei Schlotheim, der aus der bis 1972 nur teilverstaatlicheten ersten Schlotheimer Seilerwarenfabrik Wilhelm-Hoffmann & Co. hervorgegangen war. (Quelle:  Erik Eisfeld, „Einst der 1. Schlotheimer Fabrikschornstein – Ein Bericht über die älteste Schlotheimer Seilerfabrik“, Schlotheimer Kurier Nr. 51/06, S. 21)

Hauptsitz und Stammbetrieb blieb der VEB Sponeta Schlotheim. Das Kombinat hatte nun 4000 Beschäftigte, davon ca. 1700 in Schlotheim.

Das Wettkampfnetz „Sponeta Turnier“ wird bei der ITTF (Int. Table Tennis Federation) zugelassen.

Sponeta Gebäude 1981
1983

Auf der Leipziger Messe 1983 besuchen Mitglieder der Partei- und Staatsführung der DDR den Messestand des VEB Kombinat Sponeta.

Leipziger Messe 1983
1984

Der Tischtennis-Tisch „Primat“ wird auf der Leipziger Herbstmesse als meistverkaufter Freizeittisch mit der Goldmedaille ausgezeichnet.

Sponeta Primat Tischtennistisch
1985

Mitte der 1980er Jahre war Schlotheim das Zentrum der Tischtennissportartikelherstellung in der DDR.

Hauptgebäude des Kombinats in Schlotheim

Hauptgebäude Kombinat in Schlotheim 1985
1990

Die politische Wende 1989/90 brachte auch für die Sponeta nachhaltige und tiefgreifende Veränderungen. Nach der Wirtschafts- und Währungsunion wurde der Stammbetrieb in Schlotheim per Treuhandgesetz vom 17. Juni 1990 zum 01. Juli 1990 in die “Sponeta GmbH im Aufbau” überführt.

Der Betrieb mit zu diesem Zeitpunkt noch über 1300 Beschäftigten musste entflochten und privatisiert werden. Ziel war die Sicherung möglichst vieler Arbeitsplätze. 

Eine Markt- und Kostenanalyse für Tischtennis-Erzeugnisse führte zur Entscheidung, diesen Unternehmensbereich fortzuführen. Neue und verschiedenartige Modellreihen für Freizeit- und Wettkampftische wurden entwickelt, moderne und umweltfreundliche Technologien und Verfahren eingeführt. Melaminharzwerkstoffe kamen bei der Herstellung wetterfester TT-Tische zum Einsatz.

Sponeta Logo 1990
1991

Mit Abschluss des Gesellschaftsvertrages vom 29. Juni 1991 wurde Sponeta als ordentliche GmbH in das Handelsregister eingetragen.

Aufgrund gleichartiger Produktionsanforderungen, zum Ausgleich saisonaler Schwankungen bei der Nachfrage von TT-Produkten und wegen guter Wachstumsaussichten wurde mit der Entwicklung, Herstellung und dem Vertrieb von Schul- und Objekteinrichtungen begonnen.

Sponeta Schulmöbel Werbung
1993

Bis August 1993 wurden auf der Grundlage neuer Unternehmenskonzepte nicht betriebsnotwendige Produktionsstätten nach deren Entflechtung verkauft oder an ihre Alteigentümer (z. B. Erlau, heute Wiegand GmbH) zurückübertragen. 30 Unternehmen wurden auf Sponeta-Altstandorten neu gegründet, 1200 Arbeitsplätze in den verschiedensten Branchen geschaffen bzw. erhalten. Eine Erfolgsgeschichte, nicht zuletzt realisiert durch den Einsatz der damaligen Geschäftsleitung.

Am 25. August 1993 konnte die Sponeta GmbH mit 120 Beschäftigten durch Management Buy-Out privatisiert werden. Der bisherige Geschäftsführer und zwei weitere Mitarbeiter aus der Führungsebene übernahmen die Verantwortung. Die Sponeta GmbH ist seit dem ein familiengeführtes Unternehmen.

Die zum großen Teil nicht mehr dem technischen Stand entsprechenden Produktionsanlagen werden schrittweise erneuert, Produktionsanlagen und -gebäude drastisch erweitert.

1994

Mit der Einrichtung eines eigenen Prüflabors konnte der Startschuss für eine erfolgreiche Entwicklung auf dem hartumkämpften Markt für TT-Wettkampftische gegeben werden. Die Turniertische „Made by Sponeta“ haben inzwischen die kritische Prüfung mehrerer Welt- und Europameister mit Erfolg bestanden, so dass die Sponeta GmbH heute für viele namhafte Marken ein verlässlicher Lieferant geworden ist.

Sponeta Testlabor
1995

Die Verwaltungsgebäude und Außenanlagen werden modernisiert.

Sponeta Verwaltung
1996

Dr. Bernhard Vogel, Ministerpräsident des Freistaates Thüringen, besucht die Sponeta GmbH zum Produktjubiläum 25 Jahre Tischtennis-Tische.

Besuch Bernhard Vogel 1996
1996 - 1997

Das Qualitätsmanagement nach DIN EN ISO 9001 wird aufgebaut. 1997 erhält die Sponeta das Zertifikat.

Sponeta DIN-EN-lSO 1997
1999

Beginn der Mitarbeit im Normungsausschuss zur Erstellung einer Europäischen Norm für Tischtennis-Tische (EN 14468-1) und Netzgarnituren (EN 14468-2).

2000

Dr. Werner Müller, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, bei einem Arbeitsbesuch.

Besuch Wirtschaftsminister Werner Müller 2000
2000

Dr. Bernhard Vogel, Ministerpräsident des Freistaates Thüringen, nimmt das neue Montagezentrum in Betrieb.

Besuch Bernhard Vogel 2000
2002

Die Sponeta GmbH stellt auf die Lasertechnologie in der Rohr- und Stahlbearbeitung um. Dies führt zu Kapazitätssteigerungen und Qualitätsverbesserungen.

Laser
2003

Abschluss der Arbeiten am Neubau des Logistik- und Montagezentrums für die Schul- und Objektmöbelherstellung. Die Sponeta GmbH hat sich durch qualitativ hochwertige Produkte und die verlässliche Zusammenarbeit mit ihren Partnern auch in ihrem zweiten Unternehmensbereich eine aussichtsreiche Marktstellung erarbeitet, der mit der Erweiterung der Produktionskapazitäten Rechnung getragen wird.

Die Sponeta GmbH wird fünfzig. An den Feierlichkeiten nehmen hochrangige Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft teil, u. a. der Ministerpräsident Dieter Althaus.

Alle Tischtennis-Tische werden auf EN 14468-1 umgestellt und entsprechen damit höchsten Sicherheits- und Qualitätsanforderungen.

Sponeta Luftbild 2003
2010 - 2012

Die Sponeta GmbH entwickelt sich so rasant, dass das alte Betriebsgelände nicht mehr ausreicht, einen reibungslosen Ablauf der Produktion zu gewährleisten. Ende 2010 wird deshalb auf einem benachbarten Gelände der Neubau einer Tischtennis-Logistikhalle und eines neuen Mitarbeiterparkplatzes begonnen. 2012 wird dieser Komplex feierlich eingeweiht und bezogen.

Einweihung Tischtennis-Logistikzentrum 2012
2013

Jubiläum - 60 Jahre SPONETA

Sponeta konnte in diesem Jahr zwei wichtige Jubiläen feiern: 60 Jahre Firmengründung und 20 Jahre Privatisierung.

2015

Die Wand an unserer nördlichen Grundstückgrenze wird zur 150-Quadratmeter-Werbefläche.

Video von der Entstehung

Sponeta Wand B249 Schlotheim
2019

Der Sponeta GmbH wird das Siegel „Gesicherte Nachhaltigkeit“ verliehen.

Nach einer umfassenden Unternehmensprüfung in Bezug auf Ökologie, Ökonomie und Sozialkompetenz (Produkt-, Service- und Beratungsqualität, wirtschaftliche Zukunftsausrichtung, Unternehmensmanagement sowie ökologische und soziale Verantwortung) hat die Sponeta GmbH das Siegel entsprechend der Verfahrensverordnung D-17/400780 erhalten.

Siegel Nachhaltigkeit